PR-Offensive des neuen Botschafters

Ron Prosor, auf dem Höhepunkt des letzten Gaza-Krieges, in seiner bisher sichtbarsten Position - als Botschafter Israels bei den Vereinten Nationen in New York. Der Mann mit Wurzeln in Deutschland, bezeichnet seine Ernennung zu Israels Repräsentanten in Berlin als persönlichen Erfolg und beruflichen Höhepunkt.Copyright: Xinhua/Niu Xiaolei

Letzte Aktualisierung am 5. August 2022 durch Thomas Morvay

Berlin – Am Montag trat Ron Prosor sein neues Amt an, als Botschafter Israels in Deutschland. Obschon Prosor über Jahre als Vertreter seines Landes bei den Vereinten Nationen ein, auch im deutschsprachigen Raum, einer der bekanntesten Israeli sein dürfte, startet die Botschaft in Berlin eine Charme- und PR-Offensive, um den neuen Repräsentanten des Landes den Deutschen näher zu bringen. Auch, und insbesondere, in den Sozialen Medien: so veröffentlicht die Botschaft neben Prosors erster Ansprache an die Mitarbeiter auch “10 Dinge” über ihn, “die Ihr wahrscheinlich noch nicht wusstet”.

  • Prosors erster Posten als Diplomat hatte ihn schon einmal nach Deutschland gebracht: er war ab 1986 an der israelischen Botschaft in der damaligen Hauptstadt des noch geteilten Landes, in Bonn tätig.
  • So war er auch in Deutschland, als die Mauer fiel, und dürfte einer der ersten offiziellen Vertreter Israels, über die damals noch existierende Zonengrenze, nach Ostberlin gereist sein.
  • Prosor Vater floh als Heranwachsender, mit seiner Familie, vor dem Holocaust aus Berlin. Daher ist der neue Botschafter mit der Sprache und Kultur seines Gastlandes seit Kindesbeinen vertraut.
  • Auch Prosor sen. war Diplomat in Bonn, und so besuchte Ron Prosor die amerikanische Highschool, wo er auch seinen Schulabschluss machte.
  • Als Soldat des IDF nahm Prosor in einer Artillerie-Einheit am Jom Kippur-Krieg teil. Er verliess die Armee im Range eines Majors.
  • 30 Jahre lang bekleidete Ron Prosor verschiedene Posten im diplomatischen Dienst, und verfügt über eine breite Erfahrung im Felde. So hatte er beispielsweise als Generaldirektor des Aussenministeriums – ein Posten, den auch Shimon Peres über lange Jahre innehatte – wesentlich mitgewirkt, und den Boden bereitet, was in der aktuellen israelischen Politik die Abraham-Abkommen bekannt geworden sind.
  • Im Rang des Botschafters vertrat er sein Land bereits in Grossbritannien und bei den Vereinten Nationen in New York.
  • Aber natürlich ist sein Lieblingsort Israels Hauptstadt Jerusalem, wo er aufgewachsen ist.
  • Auf dem Posten in Berlin begleitet ihn seine Ehefrau Hadas, mit der er 3 erwachsene Kinder hat: zwei Söhne und eine Tochter.
  • Und schliesslich – wie könnte es anders sein: Prosor ist grosser Fussball-Fan und freut sich auf die Bundesliga.

Das Amt des Botschafters des Staates Israel in Deutschland ist ein einzigartige und besonderes Amt. Aber für mich ist es sowohl ein persönlicher Erfolg als auc hein beruflicher Höhepunkt.

Ron Prosor, in einer ersten Ansprache an das Botschaftspersonal in Berlin

Hier geht es zum kurzen Film über Ron Prosor, wie er über den Twitter-Account verbreitet wurde.

Über Thomas Morvay 311 Artikel
Der mit Sprache Bilder kreiiert Seit über 10 Jahren journalistisch tätig, vorwiegend zu Themen Israel und jüdisches Leben. Zuvor Korrespondent und Redaktioneller Mitarbeiter für die European News Agency, und seit geraumer Zeit als Blogger hier auf dieser Plattform. Davor war ich auch fleissig als Kommentator über die Plattform Disqus unterwegs, u.a. bei der Jerusalem Post oder die Neue Zürcher Zeitung. Inhaltlich mache ich keinen Hehl aus meiner Überzeugung, dass für mich die sog. Zwei-Staaten-Lösung - die ja wahl- und bezeichnenderweise auch schon ein Konzept für mehr als 2 Staaten war - eine in der westphälischen Ordnung (Henry Kissinger) verwurzelte und europazentrische Sichtweise - überholt resp. zumindest neu gedacht werden muss. Als Sprössling zweier Überlebenden der Schoa ist das, was man heutzutage Erinnerungskultur nennt, naturgemäss mein Thema. In diesen Zusammenhang gehört die Auffassung, dass man nach wie vor lieber tote Juden beweint, als dass man sich lebenden Juden - in Israel oder in der Diaspora - zuwendet, bekennt und mit ihnen solidarisiert. In dieser Hinsicht halte ich meinem Land, der Schweiz, vor, sich ihrer Verantwortung aus dem Zweiten Weltkrieg bis heute nicht gestellt zu haben. Da verkommt sogar die Diskussion über eine zentrale Gedenkstätte oder zu Raubkunst zur willkommenen Ablenkung vom Thema. Mitglied im Deutschen Verband der Pressejournalisten

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