Morvay Press Was ich noch sagen wollte
שנה טובה ומתוקה
Am Abend des 6. September beginnt das jüdische Neujahrsfest, Rosch Haschana. Trasditionell sind die 10 Tage bis Jom Kippur die Tage der Besinnung, manche sagen auch, der Reue. Er wird mit viel Introspektion, Nach-Innen-Wendung begangen, mit dem Wunsch, mit dem was war abschliessen zu können. Man macht sich bewusst, wo man selbst Fehler begangen hat, sich gegenüber anderen nicht nach seinene eigenen oder nach G'ttes Massgaben verhalten hatte, und hofft auf Milde und Vergebung. Auf dieser Weise wird man sich seiner Unvollkommenheit bewusst und tut so einen kleinen Schritt auf dem Weg der Menschwerdung.

Der 6. September ist aber auch ein trauriger Jahrestag: vor 49 Jahren war das Massaker an der israelischen Oplympiamannschaft, 11 junge Leben wurden auf bestialische Weise ausgelöscht. Auch daran muss ich heute denken, denn ich erkenne, dass ich schlicht nicht  in der Lage bin, den Attentätern zu vergeben. Bin ich damit weniger Mensch, werde ich dem Sinn der kommenden Tage also doch nicht gerecht? Das zu denken, wäre falsch. Besinnung, Reue - das muss der Einzelne in direktem Bezug zu seiner eigenen Person, zu seinem eigenen Handeln. Nicht im Abstrakten, sondern ganz konkret. Denn nur wenn wir alle, im Kleinen, aber uns  selbst am nächsten, Reue empfinden, tragen wir damit zum Grossen unseren Teil bei.

In diesem Sinne, ein gesegnetes und süsses 5782.
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