Wie schon bei früheren Wahlen, finden fast alle Vorwahlen an einem Dienstag statt. Die erste Ausmarchung allerdings, jene vom 3. Februar 2020, im Bundesstaat Iowa – ein Staat im ländlichen Mittleren Westen – ist an einem Montag und ist kein Primary sondern ein sog. Caucus. Nur eine Woche später sind die ersten Primaries im Bundesstaat New Hampshire, im Nordosten der Vereinigten Staaten. Per bundesstaatliches Gesetz als “first in the nation” verankert, sind die Iowa Caucuses ein wichtiger Richtungsweiser und Stimmungsbarometer für das Wahljahr. Lange Zeit galt, dass kein Kandidat der Demokratischen Partei die Nominierung erlangt und dass es keinen Präsidenten gab, der nicht in Iowa gesiegt hätte. Und tatsächlich, in den letzten 40 Jahren hatte stets der spätere demokratische Bewerber die Nominierung durch seine Partei erlangt, und in jenen Jahren, als ein Demokrat Präsident geworden ist, hat dieser stets auch hier gewonnen.
Doch, zunehmend wird Kritik laut, dass Iowa die ethnische Diversität des Landes nicht mehr angemessen reflektiert, und aus diesem Grunde ein Festhalten am “first in the nation”-Anspruch nicht mehr gerechtfertigt ist. Die Kritik, die es schon in der Vergangenheit gegeben hat, kommt aus dem Kreis von demokratischen Bewerbern, deren Chancen auf die Nominierung oder gar die Wahl zum Präsidenten, als wenig aussichtsreich angesehen werden: Julian Castro ist mittlerweile aus dem Rennen, und Elisabeth Warren werden gegen den vermeintlich aussichtsreichsten Kandidaten Joe Biden wenig Chancen eingeräumt.
Die Wahlregeln der Demokraten sind nach dem Nominierungsparteitag von 2016 neu bestimmt worden. Zu den 3’836 durch die Primärwahlen verpflichteten Delegierten kommen noch 771 sog. Super-Delegierte hinzu. Im ersten Wahlgang sind jedoch diese Super-Delegierte nicht stimmberechtigt.
Bei den Republikanern gilt der amtierende Präsident traditiponell als gesetzt. Doch Donald Trump ist nicht nur umstritten, er sieht sich gar mit einem Amtsenthebungs-Verfahren konfrontiert, das sich in die Periode der Vorwahlen hinzuziehen droht. Und sowohl in Iowa, wie auch in New Hampshire, gibt es Mitbewerber, welche ihm die Nominierung streitig machen wollen. Lediglich in etwa einem Dutzend Bundesstaaten steht 2020 der Amtsinhaber ohne parteiinterne Konkurrenten da.
Bevölkerungsanteile nach Bundesstaaten
Primärwahlen der Demokraten
Wichtige Termine und Delegiertenstimmen
Hier die wichtigsten Daten und Anteile:
Datum | Bundesstaat | Delegierten-Stimmen | in Prozenten |
---|---|---|---|
3. März | California | 415 | 10.82 |
Texas | 228 | 5.94 | |
12 weitere Bundesstaaten | 714 | ||
10. März | Michigan | 125 | |
5 weitere Bundesstaaten | 227 | ||
17. März | Florida | 219 | 5.71 |
Illinois | 155 | ||
28. April | Ohio | 136 | |
2. Juni | Pennsylvania | 186 | |
9. Juni | Georgia | 105 | |
23. Juni | New York | 274 | 7.14 |
Feb-Aug 2020 | Total | 3’979 | 100.00 |