Super Tuesday – Tag der Vorentscheidung

Letzte Aktualisierung am 3. März 2020 durch Thomas Morvay

Auf dem Weg zur Nomination kommt dem sog. “Super Tuesday”, den Urnengängen am ersten Dienstag des Monats März, vorentscheidende Bedeutung zu. Im aktuellen Wahljahr finden an diesem Tag in 14 Bundesstaaten Wahlen bei den beiden grossen Parteien statt. Zu gewinnen gibt es an diesem Tag bei den Demokraten 1’357 der insgesamt 3’979 Delegiertenstimmen zu gewinnen. Die Wählerpräferenzen dürften sich an zwei Fragen und deren relativer Gewichtung entscheiden: wer hat am ehesten Chancen auf die Nominierung, und wer kann den Amtsinhaber Donald Trump in November schlagen.

Von den beiden Spitzenreitern geht Sen. Bernie Sanders mit 60 Delegiertenstimmen und rund 270 Tausend Wählerstimmen ins Rennen, während der ehemalige Vizepräsident Obamas, Joe Biden bisher zwar nur 54 Delegierte auf sich vereinigen konnte, jedoch mit rund 320 Tausend Wählerstimmen, seit vergangenen Sonntag, die Nase vorne hat.

Für Mayor Pete, dem im vergangenen Jahr noch weitgehend unbekannten Bürgermeister des Ortes South Bend, Indiana, war nach der Null-Nummer in South Carolina bereits am Sonntag Schluss. Der Überraschungsmann der ersten Urnengänge liegt abgeschlagen auf Rang 3, und sah wohl keinen valablen Weg mehr für die Nominierung.

Für die beiden Frauen mit signifikanten Wählerpotential im Rennen, den Senatorinnen Elisabeth Warren und Amy Klobuchar, geht es um alles oder nichts. Es ist kaum vorstellbar, dass sie im Rennen bleiben, wenn sie heute in den Bundesländern, die sie im US-Kongress vertreten, nicht erfolgreich sind: Minnesota bei Klobuchar, Massechusetts für Warren. Klobuchar hat dann auch folgerichtig am Montagabend die Reissleine gezogen und ihre Kandidatur suspendiert. Sie stellte sich dabei hinter Joe Biden und griff Bernie Sanders scharf an.

Solche Geldsorgen hat Mike Bloomberg mit Sicherheit nicht. Der ehemalige Bürgermeister der Stadt New York finanziert seinen Wahlkampf selbst. Doch die Wahlbeobachter sind sich auch bei ihm einig: sollte er nach den Urnengängen des Super Tuesday für sich keinen Weg zur Nominiserung erkennen können, so wird der Pragmatiker wohl das Handtuch werfen und sich für jenen Kandidaten aussprechen, dem er die besten Chancen einräumt, eine zweite Amtsperiode Trumps zu verhindern.

Über Thomas Morvay 326 Artikel
Der mit Sprache Bilder kreiiert Seit über 10 Jahren journalistisch tätig, vorwiegend zu Themen Israel und jüdisches Leben. Zuvor Korrespondent und Redaktioneller Mitarbeiter für die European News Agency, und seit geraumer Zeit als Blogger hier auf dieser Plattform. Davor war ich auch fleissig als Kommentator über die Plattform Disqus unterwegs, u.a. bei der Jerusalem Post oder die Neue Zürcher Zeitung. Inhaltlich mache ich keinen Hehl aus meiner Überzeugung, dass für mich die sog. Zwei-Staaten-Lösung - die ja wahl- und bezeichnenderweise auch schon ein Konzept für mehr als 2 Staaten war - eine in der westphälischen Ordnung (Henry Kissinger) verwurzelte und europazentrische Sichtweise - überholt resp. zumindest neu gedacht werden muss. Als Sprössling zweier Überlebenden der Schoa ist das, was man heutzutage Erinnerungskultur nennt, naturgemäss mein Thema. In diesen Zusammenhang gehört die Auffassung, dass man nach wie vor lieber tote Juden beweint, als dass man sich lebenden Juden - in Israel oder in der Diaspora - zuwendet, bekennt und mit ihnen solidarisiert. In dieser Hinsicht halte ich meinem Land, der Schweiz, vor, sich ihrer Verantwortung aus dem Zweiten Weltkrieg bis heute nicht gestellt zu haben. Da verkommt sogar die Diskussion über eine zentrale Gedenkstätte oder zu Raubkunst zur willkommenen Ablenkung vom Thema. Mitglied im Deutschen Verband der Pressejournalisten

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