Israels Präsident besucht Deutschland

Es bleibt zu hoffen, dass dieser Dialog nicht bloss Alibiübung bleibt. Das Thema ist leider aktuell genug, und es wäre übertrieben zu behaupten, die Akteure hätten sich mit Ruhm bekleckert!

Jerusalem/Israel – Auf Einladung des deutschen Präsidenten Frank-Walter Steinmeier werden Israel Präsident Yitzhak Herzog, begleitet von seiner Frau Michal, im Rahmen eines Staatsbesuchs vom 4.-6. September 2022 in Deutschland erwartet. Dies wurde soeben vom Amt des israelischen Präsidenten mitgeteilt.

Zu Beginn ihres Besuches werden die israelischen Gäste von Präsident Steinmeier im Schloss Bellevue mit militärischen Ehren empfangen und begrüsst. Nach einem persönlichen Gespräch der beiden Staatsoberhäupter treffen sich die erweiterten Delegationen, gefolgt von einem Staatbankett zu Ehren der israelischen Gäste, wozu auch die oberste politische Führung der Bundesrepublik eingeladen ist.

Am Montag wird Präsident Herzog durch Bundeskanzler Olaf Scholz empfangen, und anschliessend auch mit der Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey zusammentreffen. Danach reisen die Gäste zur offiziellen Gedenkfeier zum 50. Jahrestag der Ermordung von 11 israelischen Athleten an der Olympiade in München 1972. An der Veranstaltung werden neben den Familien der Ermordeten auch Vertreter des Olympischen Komitees Israels, hochrangige politische Vertreter Deutschlands, des Freistaats Bayern sowie der Stadt München teilnehmen und Reden halten.

Am Dienstag kommt der Deutsche Bundestag zu einer ausserordentlichen Sitzung zusammen, in dessen Rahmen Präsident Herzog zu den Parlamentariern sprechen wird, und anschliessend auf die Präsidentin des Bundestafges Bärbel Bas trifft. Präsident Herzog wird, zusammen mit seiner Gattin und begleitet von Bundespräsident Steinmeier und Gattin, am Denkmal für die ermordeten Juden Europas danach einen Kreanz niederlegen. Die Staatsgäste reisen anschliessend zur Gedenkstätte des Konzentrationslagers Bergen-Belsen, wo Herzog und Steinmeier je eine Ansprache halten werden und mit Überlebenden der Schoah sowie deutschen und jüdischen Jugendlichen zusammenkommen.

Der Vater des amtierenden israelischen Präsidenten, Chaim Herzog gehörte – als Offizier in der britischen Armee, zu den Befreiern des Konzentrationslagers Bergen-Belsen, und er hat ebenfalls, beim ersten Besuch als israelischer Staatspräsident in Deutschland, eine bewegende Rede hier gehalten.

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Der mit Sprache Bilder kreiiert Seit über 10 Jahren journalistisch tätig, vorwiegend zu Themen Israel und jüdisches Leben. Zuvor Korrespondent und Redaktioneller Mitarbeiter für die European News Agency, und seit geraumer Zeit als Blogger hier auf dieser Plattform. Davor war ich auch fleissig als Kommentator über die Plattform Disqus unterwegs, u.a. bei der Jerusalem Post oder die Neue Zürcher Zeitung. Inhaltlich mache ich keinen Hehl aus meiner Überzeugung, dass für mich die sog. Zwei-Staaten-Lösung - die ja wahl- und bezeichnenderweise auch schon ein Konzept für mehr als 2 Staaten war - eine in der westphälischen Ordnung (Henry Kissinger) verwurzelte und europazentrische Sichtweise - überholt resp. zumindest neu gedacht werden muss. Als Sprössling zweier Überlebenden der Schoa ist das, was man heutzutage Erinnerungskultur nennt, naturgemäss mein Thema. In diesen Zusammenhang gehört die Auffassung, dass man nach wie vor lieber tote Juden beweint, als dass man sich lebenden Juden - in Israel oder in der Diaspora - zuwendet, bekennt und mit ihnen solidarisiert. In dieser Hinsicht halte ich meinem Land, der Schweiz, vor, sich ihrer Verantwortung aus dem Zweiten Weltkrieg bis heute nicht gestellt zu haben. Da verkommt sogar die Diskussion über eine zentrale Gedenkstätte oder zu Raubkunst zur willkommenen Ablenkung vom Thema. Mitglied im Deutschen Verband der Pressejournalisten

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