Gelingt jetzt die Isolierung von Francesca Albanese?

Protest beim Besuch der UN-Soonderberichterstatterin Francesca Albanese an der der London School of Economics (Lizenz: imago / Avalon Copyright: Zak Irfan / Avalon)

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Sie ist seit 2022 die sog. UN-Sonderberichterstatterin für die besetzten Gebiete Palästinas, wird in dieser Rolle getragen von der breiten Mehrheit der islamischen Staaten in den Vereinten Nationen. Für die meisten Freunde Israels ist sie seit ihrer Ernennung ein rotes Tuch: manche bezeichnen sie inzwischen gar als Antisemitin. Sicher ist, dass sie sich um Ausgewogenheit oder Objektivität in keiner Weise bemüht, im Gegenteil. Mit auffallender Regelmässigkeit macht sie sich propagandistische Aussagen von Palästina-Apologeten eigen. In jüngster Zeit allerdings, wird der Gegenwind für die italienische, promovierte Rechtswissenschafterin, immer deutlicher spürbar.

Für den 16. Februar 2025 hat eine an der Münchner Ludwig-Marimilian-Universität beheimatete “Decolonial Practices Group”, welche sich explizit mit “dem palästinensischen Volk und seinem Kampf” identifiziert, und auf seiner Website vollmundig eine Solidaritätserklärung nächstens in Aussicht stellt, einen Hörsaal für eine Veranstaltung mit Francesca Albanese reservieren lassen. Bis dann die Absage per E-Mail kam: die Universität würde “grundsätzlich keine Räumlichkeiten” für irgendwie gearteten “allgemeinpolitische Veranstaltungen” zur Verfügung stellen, wie es übereinstimmend in verschiedenen Medien dazu hiess.

Die Veranstalter sind darüber dermassen empört, dass sie sich zu einer grosskalibrigen Reaktion herausgefordert fühlen. Sie sehen in der Stornierung ihrer Reservierung einen Eingriff in die Freiheit des dringend notwendigen akademischen Diskurses” über die nach ihrer Ansicht “ernstzunehmenden Situation in Israel/Palästina”. Und weiter: die Absage sei ein “Affront” gegen die “renommierte Juristin und international anerkannte Expertin für das Völlkerrecht”. Sie weisen die von der Universitätsleitung angeführte drohende “Meinungsschlacht” als unbegründet zurück.

Francesca Albanese ist sich für gar nichts zu schade: unter ein Posting – in dem der israelische Ministerpräsident Netanjahu mit Hitler gleichgesetzt wird – eines anderen notorischen Israelverunglimpfers, der über Twitter/X Lügen und Hassreden verbreitet, merkt sie an, sie selbst habe die gleiche Sicht! Nicht nur ist das eine Schande, solche Aussagen müssten selbst bei den Vereinten Nationen die Alermglocken schrillen lassen!

Die neueste Entwicklung in dieser unsäglichen Saga: heute wird bekannt, dass eine Veranstaltung mit Albanese an der Freien Universität Berlin, am 19. Februar stattfinden soll! Unter dem Titel “Conditions of Life Calculated to Destroy – Legal and Forensic Perspectives on the Ongoing Gaza Genocide” ist am Institut für Philosophie eine Vorlesung und Diskussion angesetzt. Spätestens damit ergibt sich ein Bild, dass ihre “Tournee” durch deutsche Grossstädte Teil einer gezielten, kordinierten Aktion ist. Es würde der Bundesregierung gut anstehen, die Einreise von Francesca Albanese durch eine Sperre zu verhindern!

AKTUALISIERUNG: Es bewegt sich was! Zwei Tage nach Fertigstellung unseres Berichtes wird bekannt, dass nunmehr auch die Freie Universität Berlin den Auftritt in ihren Räumen untersagt hat. Das ist sehr begrüssenswert. Dennoch halten wir, dessen ungeachtet, an unserer Forderung fest, die Bundesregierung möge Albanese die Einreise nach Deutschland, generell verbieten. Uns ist klar, dass die Versagung der Reisefreiheit für eine Vertreterin der Vereinten Nationen vermutlich nur sehr schwer durchzusetzen ist. Daher muss es parallel dazu deutlich erkennbare und offizielle Bemühungen um die Ablösung dieser Person geben! In den rund 30 Jahren, seit 1993 dieses Mandat des UN-Menschenrechtsrates besteht, ist Albanese schliesslich mindestens die dritte problematische Besetzung in diesem Amt. Richard Falk und Michael Lynk waren die beiden, im negativen Sinne herausragenden Protagonisten. Sie bekleideten das Amt jeweils für 6 Jahre. Es ist zu hoffen, dass Albanese keine vier weiteren Jahre bleiben, um ihr schandhaftes Treiben zu verrichten!

AKTUALISIERUNG 2:

Dieser Beitrag wurde aktualisiert durch Thomas Morvay, vor 1 Monat

About Thomas Morvay 352 Articles
Der mit Sprache Bilder kreiiert Seit über 10 Jahren journalistisch tätig, vorwiegend zu Themen Israel und jüdisches Leben. Zuvor Korrespondent und Redaktioneller Mitarbeiter für die European News Agency, und seit geraumer Zeit als Blogger hier auf dieser Plattform. Davor war ich auch fleissig als Kommentator über die Plattform Disqus unterwegs, u.a. bei der Jerusalem Post oder die Neue Zürcher Zeitung. Inhaltlich mache ich keinen Hehl aus meiner Überzeugung, dass für mich die sog. Zwei-Staaten-Lösung - die ja wahl- und bezeichnenderweise auch schon ein Konzept für mehr als 2 Staaten war - eine in der westphälischen Ordnung (Henry Kissinger) verwurzelte und europazentrische Sichtweise - überholt resp. zumindest neu gedacht werden muss. Als Sprössling zweier Überlebenden der Schoa ist das, was man heutzutage Erinnerungskultur nennt, naturgemäss mein Thema. In diesen Zusammenhang gehört die Auffassung, dass man nach wie vor lieber tote Juden beweint, als dass man sich lebenden Juden - in Israel oder in der Diaspora - zuwendet, bekennt und mit ihnen solidarisiert. In dieser Hinsicht halte ich meinem Land, der Schweiz, vor, sich ihrer Verantwortung aus dem Zweiten Weltkrieg bis heute nicht gestellt zu haben. Da verkommt sogar die Diskussion über eine zentrale Gedenkstätte oder zu Raubkunst zur willkommenen Ablenkung vom Thema. Mitglied im Deutschen Verband der Pressejournalisten

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