Die Besessenheit der UNO mit Israel

Letzte Aktualisierung am 18. November 2020 durch Thomas Morvay

(Genf) – In der vergangenen Woche tagte in Genf die Welt-Gesundheits-Organisation WHO. Die Traktandenliste umfasste insgesamt 23 Punkte und reichte von Gesundheits-relevanten Themen, wie der Vereinheitlichung der Gesundheitsversorgung, der Rekrutierung von Gesundheitspersonal, bis zu den Berichten über Beschlüsse verschiedener Komitees. Ein besonderer Punkt war dem Thema Gesundheit in den “Besetzten palästinensichen Gebieten” gewidmet.

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Es war das “Traktandum 17 – Die Lage in den besetzten palästinensischen Gebieten, einschliesslich Ost-Jerusalems und den besetzten syrischen Golanhöhen”, welches sich ausschliesslich einem Land widmete: Israel. Eine u.a. von Syrien, Kuba, der Türkei, Katar und “Palästina” eingebrachte Entschliessung verpflichtet die Organisation, sich im nächsten Jahr wieder mit dem Thema zu befassen und einen weiteren Bericht zu diesem speziellen Traktandum vorzulegen. In der anschliessenden Abstimmung votierten 78 Delegation für die Entschliessung, mit bloss 14 Gegenstimmen und 32 Enthaltungen; 56 Vertreter verschiedener Staaten glänzten durch Abwesenheit.

Hillel Neuer, Generaldirektor der in Genf beheimateten”United Nations Watch” erklärte im Anschluss daran:

Die Delegierten kümmerte nicht die Lage in Syrien, wo syrische und russische Bombardements Krankenhäuser und andere medizinische Infrastruktur zum Ziele haben; oder im kreigsgeschüttelten Jemen, wo 14 Mio. Menschen dringende Hilfe erwarten; auch nicht in Venezuela, wo die Gesundheitsversorgung zusammengebrochen ist und 7 Mio. Menschen auf humanitäre Unterstützung warten.

UN Watch, 12. November 2020

Da spielte es dann keine Rolle, wie Israel Tausenden von Palästinensern die Einreise gestattet, damit diese in den Genuss erstklassiger medizinischer Versorgung in den Spitälern des Landes kommen. Ärzteteams koordinierten mit den Palästinensern das Training von Fachkräften und die Versorgung mit Hilfsgütern im Medizinalbereich. Es sei absurd, erklärte Neuer weiter, wenn die WHO Israel beschuldige, das Recht von Syrern auf dem Golan auf medizinische Hilfe zu verletzen, wenn in Wirklichkeit die auf die Golanhöhen geflüchteten Syrer in israelischen Krankenhäusern lebensrettende Versorgung bekämen.

Jeder, der jemals ein israelisches Spital oder Klinik betreten hat, weiss um die erstklassige Hilfe, welche auch palästinensischen Arabern zuteil wird – etwa, während der vergangenen Wochen, dem Chef-Unterhändler der Palästinensischen Autonomiebehörde, Saeb Erekat.

Hillel Neuer, UN Watch am 12. November 2020

Die Resolution unterstützten, neben moslemischen Ländern, auch Russland, Nordkorea und der Iran, aus der Europäischen Union die Länder Belgien, Irland, Luxemburg, Malta, Polen, Portugal und Spanien, aber auch die Schweiz sowie die Türkei. Die Vereinigten Staaten, das Vereinigte Königreich und Kanada wehrten sich gegen die Politisierung des Forums. Zu ihren Nein-Stimmen gesellten sich, wie schon in der Vergangenheit, jene von Australien, Brasilien, Deutschland, Honduras, Israel, der Tschechischen Republik und Ungarn. Neu kamen Kamerun, Mikronesien, Swasiland und Slowenien hinzu. Sich enthalten haben sich eine Mehrheit der
EU-Länder, etwa Bulgarien, Dänemark, Estland, Italien, Lettland, Litauen, die Niederlande, Norwegen, Rumänien und die Slowakei. Zu ihnen kamen die EU-Beitrittsanwärter Kroatien und Montenegro, sowie weitere kleinere Länder hinzu.

Über Thomas Morvay 310 Artikel
Der mit Sprache Bilder kreiiert Seit über 10 Jahren journalistisch tätig, vorwiegend zu Themen Israel und jüdisches Leben. Zuvor Korrespondent und Redaktioneller Mitarbeiter für die European News Agency, und seit geraumer Zeit als Blogger hier auf dieser Plattform. Davor war ich auch fleissig als Kommentator über die Plattform Disqus unterwegs, u.a. bei der Jerusalem Post oder die Neue Zürcher Zeitung. Inhaltlich mache ich keinen Hehl aus meiner Überzeugung, dass für mich die sog. Zwei-Staaten-Lösung - die ja wahl- und bezeichnenderweise auch schon ein Konzept für mehr als 2 Staaten war - eine in der westphälischen Ordnung (Henry Kissinger) verwurzelte und europazentrische Sichtweise - überholt resp. zumindest neu gedacht werden muss. Als Sprössling zweier Überlebenden der Schoa ist das, was man heutzutage Erinnerungskultur nennt, naturgemäss mein Thema. In diesen Zusammenhang gehört die Auffassung, dass man nach wie vor lieber tote Juden beweint, als dass man sich lebenden Juden - in Israel oder in der Diaspora - zuwendet, bekennt und mit ihnen solidarisiert. In dieser Hinsicht halte ich meinem Land, der Schweiz, vor, sich ihrer Verantwortung aus dem Zweiten Weltkrieg bis heute nicht gestellt zu haben. Da verkommt sogar die Diskussion über eine zentrale Gedenkstätte oder zu Raubkunst zur willkommenen Ablenkung vom Thema. Mitglied im Deutschen Verband der Pressejournalisten

3 Kommentare

  1. Seitdem PM [Benjamin Netanjahu – Original bearbeitet von TM] & Sarah den Jüdischen Staat Israel kontrollieren, wurde das Aussenministerium sträflich vom PM vernachlässigt. Seine Freunde sind eben Bolsanoro, Dutarte, Putin und [Trump – Original bearbeitet von TM].

    Erst seitdem Gabi Aschkenazi, Yischar Koach, AM ist, werden die Auslandbeziehungen wieder gepflegt und es ist zu erwarten, dass sich die Beziehungen zur EU, Japan und Korea bessern werden.

    • Herr Teusch, Ihre politische Meinung sei Ihnen unbenommen.

      Allerdings erwarte ich, dass Sie in Ihren Kommentaren keine Namen verdrehen. Im aktuellen Beitrag habe ich Ihre Bezeichnungen korrigiert, aber im Wiederholungsfall werde ich Ihre Beiträge löschen. Vielen Dank für die Kenntnisnahme.

      Morvay – Morvay.Press

      • kein Problem, löschen und sperren Sie mich. Ich will nicht das zarte Gemüt von Ihnen und Ihren Lesern verletzen. Bleiben Sie gesund.

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