
Die junge österreichische Kabarettistin Lisa Eckhart steht massiv in der Kritik. Während einige ihr Niveaulosigkeit vorhalten, gehen andere, wie die Jüdische Kulturintiative, weiter und beschuldigen sie des Judenhasses. Und Eckhart schweigt.
(Wien/Freiburg) – Ihr kometenhafter Aufstieg in Deutschland seit 2015 ist eindrücklich. Bei Dieter Nuhr ist sie seit 2 Jahren Dauergast, ihre im charakteristischen Wiener Schmäh vorgetragenen Gedanken sind genauso Alleinstellungsmerkmal, wie ihre an Magersucht gemahnende Erscheinung auf hohen Absätzen. Doch nun steht sie massiv in der Kritik, für einen ihrer Auftritten in der Satireshow Mitternachtsspitzen des WDR vor 2 Jahren, auf dem Höhepunkt der #MeToo-Welle. Die renommierte Frankfurter Allgemeine zitiert heute den Antisemitismus-Beauftragten der Bundesregierung, Eckharts Auftritt sei “geschmacklos und kritikwürdig”, da sie ihre “Pointen auf der Basis von Antisemitismus, Rassismus und Menschenfeindlichkeit” setze.
Die Jüdische-Kulturinitiative in Freiburg zitiert in ihrem Beschwerdebrief aus einem Auftritt Eckharts im Jahr 2018, welche auf dem YouTube-Kanal des Senders nach wie vor abrufbar sind. Konkret hält sie dem Sender vor, “Menschenfeindlichkeit in einer ohnehin politisch polarisierten Zeit weiter gesellschaftstauglich zu machen”. Und fordert, “Lisa Eckhart keine weitere Bühne im gebührenfinanzierten Medien” zu geben. Denn, “[w]er das ‘Umweltsau-Video’ aus dem Programm nimmt”, müsse sich Fragen zu ihrer Glaubwürdigkeit gefallen lassen, wenn zugleich ein Programm, das gegen andere Gruppen derart ausholt, weiter gesendet werde. Und: “Rassismus, Homophobie, Antisemitismus, Frauenfeindlichkeit” solleten nicht “zu unserem politischen Gepäck” gehören.
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