Danny Danon zurück in New York

Erste Ansprache des alten/neuen UN-Botschafters von Israel, Danny Danon am 22. August 2024, im Sicherheitsrat.(Lizenz: imago/ZUMA; Copyright: Bianca Otero)

Am 19. August 2024 kehrt Danny Danon als Ständiger Vertreter Israels bei den Vereinten Nationen zurück. Seine erneute Ernennung auf diesen Posten beendet seine parlamentarische Karriere in Jerusalem, die ihn seit 2022 als Likud-Abgeordneten in der Knesset sah, ebenfalls zum zweiten Mal. Mittelfristig werden Danon Ambitionen als Vorsitzenden des Likud nachgesagt.

Botschafter Danny Danon übergibt seine Akkreditierungsurkunde an Generalsekretär Antonio Gutteres. In einem für die israelische Innenpolitik nicht atypischen Schritt, beerbt er seinen direkten Nachfolger Gilad Erdan, der für ihn 2021 an den East River gewechselt hatte. Vor knapp einer Woche hatte Danon seinen ersten Auftritt in dieser Funktion im Sicherheitsrat. Und dieser Auftritt hat es in sich – Danon knüpft dort an, wo er vor 3 Jahren aufgehört hatte, und wo auch Erdan in diesem Gremium stets unterwegs war: er kritisiert den Vertreter der Palästinenser und verurteilt die doppelten Standards, nach denen der jüdische Staat in diesem Gremium bemessen wird.

Daberi nimmt Danon kein Blatt vor den Mund. Riyad Mansour, das Sprachrohr von PA-Präsident Abbas in New York, ohne die Handlanger der Mullahs von Teheran beim Namen zu nennen, geschweige den zu verurteilen, bezeichnet Danon als Terroristen im Anzug.

Mr. Mansour, wenn Sie [die Terrororganisation Hamas] nicht verurteilen können, sind Sie einer von ihnen.Sie vertreten nicht das palästinensische Volk. Mr. Mansour, Sie sind ein Terrorist im Anzug. Ich fordere Sie auf Hamas zu verurteilen. Sonst sind Sie einer von ihnen.

Zitiert in Jewish News Syndicate, im englischen Original, vom 22. August 2024

Und, wörtlich sagt er zu Riyad Mansour:

Sie verbrachten zwei Jahrzehnte in diesem Gremium, brachten Resolutionen ein, welche Chaos und Feindschaft stifteten, anstelle von Hoffnung. Sie haben nichts erreicht

Zitiert aus dem Video

Hier nun die Erklärung Israels im Rahmen der Sitzung vom 22. August 2024. Das Protokoll der Sitzung ist noch nicht freigegeben, es wird an dieser Stelle nachgereicht, sobald es vorliegt.

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Der mit Sprache Bilder kreiiert Seit über 10 Jahren journalistisch tätig, vorwiegend zu Themen Israel und jüdisches Leben. Zuvor Korrespondent und Redaktioneller Mitarbeiter für die European News Agency, und seit geraumer Zeit als Blogger hier auf dieser Plattform. Davor war ich auch fleissig als Kommentator über die Plattform Disqus unterwegs, u.a. bei der Jerusalem Post oder die Neue Zürcher Zeitung. Inhaltlich mache ich keinen Hehl aus meiner Überzeugung, dass für mich die sog. Zwei-Staaten-Lösung - die ja wahl- und bezeichnenderweise auch schon ein Konzept für mehr als 2 Staaten war - eine in der westphälischen Ordnung (Henry Kissinger) verwurzelte und europazentrische Sichtweise - überholt resp. zumindest neu gedacht werden muss. Als Sprössling zweier Überlebenden der Schoa ist das, was man heutzutage Erinnerungskultur nennt, naturgemäss mein Thema. In diesen Zusammenhang gehört die Auffassung, dass man nach wie vor lieber tote Juden beweint, als dass man sich lebenden Juden - in Israel oder in der Diaspora - zuwendet, bekennt und mit ihnen solidarisiert. In dieser Hinsicht halte ich meinem Land, der Schweiz, vor, sich ihrer Verantwortung aus dem Zweiten Weltkrieg bis heute nicht gestellt zu haben. Da verkommt sogar die Diskussion über eine zentrale Gedenkstätte oder zu Raubkunst zur willkommenen Ablenkung vom Thema. Mitglied im Deutschen Verband der Pressejournalisten

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